Das Oldenburger Wunderhorn

Jahrhunderttabelle

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Sie könnte auch Jahrtausendtabelle heißen geht es hier doch zunächst um die Frage: "Wie grenzt man ein Jahrhundert ab (mit welchem Jahr fängt es an, mit welchem hört es auf)?", die beim letzten Jahrtausendwechsel 1999? / 2000 / 2001 oft falsch beantwortet wurde.
Weil Datierungsfragen vielfach Bestandteil historischer Arbeit sind, kann es nicht zuletzt für die Jahrhunderte vor Christi Geburt sehr nützlich sein, ein Werkzeug für die schnelle Übersicht zur Hand zu haben. Siehe dazu die nachfolgende Jahrhunderttabelle oder die textlichen Orientierungshilfen zum Merken.
Zur Verdeutlichung der Darstellung wird ein vergleichender Blick auf die Zählweise des Lebensalters geworfen.

Zur Datierung

Der Wechsel zwischen dem 2. und 3. nachchristlichen Jahrtausend (Millennium) bzw. zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert vollzog sich in der Silvesternacht zwischen den Jahren 2000 und 2001. Nicht schon ein Jahr eher von 1999 auf 2000, auch wenn dies der Wechsel von einer neun auf ein "volles" Jahr(tausend) und vorne die neue 2 statt der 1 suggeriert.

Abgrenzungen

Die Begründung besteht darin, daß es kein "Jahr 0" gibt, selbst wenn diese eingängige Bezeichnung durchaus auch von Historikern verwendet werden kann, um die Zeitwende markant hervorzuheben. Doch auf das Jahr eins vor Christi Geburt ("minus 1") folgt unmittelbar das Jahr eins nach Christi Geburt ("plus eins"). D.h., das erste Jahr des ersten Jahrhunderts nach Christus beginnt mit einer eins; eben das Jahr eins. Da ein Jahrhundert naturgemäß hundert Jahre umfaßt, ist nach der eins also weiter bis hundert zu zählen, bis hundert Jahre erreicht sind. Das Jahr 100 n. Chr. schließt also das erste nachchristliche Jahrhundert ab, nicht etwa das Jahr 99. Das gilt dementsprechend auch für die Jahre, welche die Jahrtausende abschließen: das Jahr 1000 n. Chr. beendet das erste nachchristliche Jahrtausend, das Jahr 2000 n. Chr. das zweite nachchristliche Jahrtausend; das dritte beginnt mit dem 1. Januar 2001.
Der Sachverhalt ist sehr einfach nachzuvollziehen, wenn man selbst von eins bis zehn zählt. Man beginnt natürlich mit der Ziffer eins, nicht mit der Null, und endet mit der Zahl zehn; der Zahl mit der Null, nicht mit der neun. Das ist simple Grundschulmathematik. Bei digitalen Berechnungsweisen (in der Computertechnologie) ist es freilich üblich, wenn eine Menge von 10 durchgezählt werden soll, mit der 0 zu beginnen (sie nach analogem Verständnis quasi als Zählwert Nr. 1 zu setzen) und dann nach neun weiteren Zählern mit der Ziffer 9 zu enden. Hier ist tatsächlich die 9 der Abschluß einer Zehnermenge, aber nur, weil die 0 den ersten Zählwert bildet. Diese geschichtlich sehr junge Methode der Informatik kann aber nicht Grundlage unserer Zeitrechnung sein, denn ein "nulltes" Jahr hat es wie gesagt in unserer Datierung nie gegeben. (Der dicke Punkt im Zentrum der hiesigen "Zeitschienen"-Schmuckleisten darf entsprechend nur symbolisch als Scharnier verstanden werden, oder als das Geburtsereignis im ersten Jahr.)
Ist beispielsweise das 15. Jahrhundert n. Chr. zu umfassen, muß mit dem "Einerjahr" 1401 begonnen und
nach insgesamt 100 Jahren mit dem "Nulljahr" 1500 geendet werden. Das letzte schließende Jahr eines Jahrhunderts ist also sein Namensgeber (wie das Jahr 20nullnull für das 20. Jahrhundert bzw. die zweinullnullnull für das zweite Jahrtausend) – solange man die Zeit nach Christi Geburt datiert!

Vor Christus geht es nämlich genau andersherum (weshalb die Jahrhunderttabelle so hilfreich sein kann)! Auch hier müßten wir korrekterweise eigentlich entlang der Zeitschiene erklären, also vom älteren zum jüngeren Jahr. Zur Verdeutlichung wollen wir aber zuerst rückwärts zählen, um wiederum auf hundert Jahre zu kommen: So gesehen ist das Jahr "minus eins" bzw. 1 v. Chr. das erste (eigentlich letzte) Jahr des ersten vorchristlichen Jahrhunderts, das natürlich mit der Zahl 100 oder dem Jahr 100 v. Chr. abschließt (eigentlich anfängt). "Richtig herum" betrachtet, also entlang der chronologischen Folge (bzw. mit dem Zeitfluß), beginnen demnach im vorchristlichen Zeitbereich die Jahrhunderte mit einem "Nulljahr" und enden mit einem "Einerjahr" (1. Jh. v. Chr. = von 100 v. Chr. bis 1 v. Chr.) hier tragen die Jahrhundert-eröffnenden Jahre die Null(en) und schließen immer mit einer eins an der letzten Stelle, während dies im nachchristlichen Zeitbereich umgekehrt ist! Eine neun taucht aber auch hier weder im Beginn- noch im Enddatum eines Jahrhunderts auf.

+

Orientierungshilfen

Verwirrend für diejenigen, die sich lediglich rasch orientieren wollen, in welchem Jahrhundert sie sich mit einem bestimmten Geschichtsjahr befinden? Nun, dafür wurde die untenstehende Jahrhunderttabelle erstellt.

Tabellen-Lesebeispiele

Beispielsweise fällt das Jahr 1234 n. Chr. (Merkdatum für die Niederlage der Stedinger Bauern bei Altenesch gegen ein Kreuzfahrerheer) ins 13. Jahrhundert, wie in der entsprechenden Tabellenzeile zu erkennen ist. (Ohne daß in diesem Datum vorne eine 13 steht, weil wie oben erläutert im nachchristlichen Zeitbereich die namengebende Zahl erst im abschließenden Jahrhundertjahr auftaucht.)
Da mangels Geschichtsschreibung für den Oldenburger Raum kein markantes Datum aus dem vorchristlichen Bereich überliefert ist, wählen wir als Beispiel eines Datums "vor Christus" das angebliche
sagenhafte Jahr der Gründung Roms: 753 v. Chr. ("Sieben-fünf-drei kroch Rom aus dem Ei"), das in die Mitte des 8. vorchristlichen Jahrhunderts fällt, wie aus der Tabelle leicht auszulesen ist. (Das Datum enthält vorne keine 8 mehr, weil wie ebenfalls oben erläutert im vorchristlichen Zeitbereich die namengebende Zahl nur im eröffnenden Jahrhundertjahr steht.)

Merkhilfen des Verfassers, wenn Sie die Jahrhunderttabelle nicht vor sich haben:

Mitteljahre der Jahrhunderte

Jahresdaten inmitten der Jahrhunderte enthalten die "Kennzahl" ihres Jahrhunderts a) noch nicht, wenn sie in den nachchristlichen Bereich fallen, und b) nicht mehr, wenn sie im vorchristlichen Bereich liegen. Beispiele: 1234 n. Chr. = 13. nachchristliches Jahrhundert, 1234 v. Chr. = 13. vorchristliches Jahrhundert. Die vor- und nachchristlichen Jahresdaten liegen "spiegelbildlich" auf der Zeitschiene. Z.B. fällt das Jahr 250 immer ins 3. Jahrhundert, ob nun ins vor- oder nachchristliche.

Jahrhundert-Bestimmungshilfe per Jahreszahl

Ein nachchristliches Jahrhundert also der auf der Zeitschiene positive Bereich vom Jahr "+1" bis zur Gegenwart läßt sich leicht bestimmten, indem man zu der/den vorderen Ziffer/n einen Zähler hinzuaddiert. Bei dreistelliger Jahreszahl zur ersten Ziffer (z.B. 4|76, 4 + 1 = 5. Jh. n. Chr.), bei vierstelligen zu den ersten beiden (14|92, 14 + 1 = 15. Jh. n. Chr.). Bei ein- oder zweistelligen Jahreszahlen befindet man sich ohnehin immer im 1. Jahrhundert. Diese Methode läßt sich freilich nicht bei den Schlußjahren anwenden, welche die Nullen tragen, denn sie sind bereits selbst Bestimmungsjahr ihres Jahrhunderts (z.B. 800 = Ende des 8. Jh. n. Chr.).
Bei Bestimmung vorchristlicher Jahrhunderte
der auf der Zeitschiene negative Bereich vom Jahr "-1" bis zur Vorgeschichte oder noch weiter zurück ist genauso vorzugehen: entsprechend zu zwei- oder dreistelligen Vorderziffern eine eins addieren (z.B. 12|90, 12 + 1 = 13. Jh. v. Chr., oder 3|33, 3 + 1 = 4. Jh. v. Chr.). Hier sind es die Anfangsjahre der Jahrhunderte, welche die Nullen tragen und sich nicht zur Anwendung dieser Methode eignen (z.B. 500 = Beginn des 5. Jh. v. Chr.)
(1290 v. Chr. ist das ungefähre Geburtsjahr des ägyptischen Pharaos Ramses II., 500 v. Chr. begannen die Perserkriege der Griechen. Kennen Sie die anderen allgemeinen Merkdaten, die keinen direkten Bezug zur Geschichte Oldenburgs haben?)

Jahrhundert-Bestimmungshilfe per Jahrhundert-Zahl

Noch eine praktische Orientierungshilfe: Wenn nur die Jahrhundert-Zahl bekannt ist, zwei Null-Stellen dahinter fügen und dann für das restliche Jahrhundert 99 Jahre zurückzählen. Diese Methode funktioniert sowohl im vor- und im nachchristlichen Bereich. Beispiele: "15. Jh. n. Chr.": 15 mit 00 = 1500, minus 99, d.h. das 15. Jahrhundert n. Chr. beginnt 1401.
"8. Jh. n Chr.": 8 mit 00 = 800, minus 99, zählt bis 701 n. Chr. als dem Jahrhundertbeginn.
"4. Jh. v. Chr.": 4 mit 00 = 400, minus 99, reicht bis 301 v. Chr., dem Anfang dieses Jahrhunderts.
"13. Jh. v. Chr.": 13 mit 00 = 1300, minus 99, ergibt 1201 v. Chr. als erstes Jahrhundertjahr.

+

Bezugspunkt

Die Methode der Zeitrechnung nach Christi Geburt also unsere gängige Kalenderordnung wurde erstmals von Dionysius Exiguus angewendet, einem in Rom lebenden skythischen Mönch, der geistliche Schriften herausgab und aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzte. In seinen Ostertafeln vom Jahr 532 hat er anhand von Vergleichswerten der Herrscherjahre römischer Kaiser zum ersten Mal das Jahr "seit Fleischwerdung des Herrn" berechnet. Unter dem Einfluß der Kirche setzte sich diese Sicht- und Datierweise ab dem 8. (natürlich nachchristlichen) Jahrhundert allmählich in Europa durch. (Testfrage: Das in welchem Jahr begann und mit welchem endete ?)

In europäischen Ostblock-Ländern, wo jeder Gottesglaube offiziell ignoriert wenn nicht verfolgt wurde, war der Bezug der gängigen Datierweise auf Christi Geburt lästig. Um diese Tatsache zu verbergen bzw. wegen atheistischer oder andersgläubiger Weltsicht etlicher Autoren verwendete man und verwenden viele noch immer stattdessen die Begriffe "nach/vor der Zeitrechnung" mit den Abkürzungen n.d.Z. für den nachchristlichen Zeitraum und v.d.Z. für den vorchristlichen (entsprechend der jeweiligen Landessprache). Man kann diese Begriffe selbstverständlich auch schlicht als Synonym für "v. Chr." und "n. Chr." begreifen.

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Kalenderprobleme

So klar und eindeutig wie sie erscheint (wenn man sie erst einmal verinnerlicht hat), ist unsere Datierweise aber gar nicht. Für die ältere Zeit vor Christi Geburt ist sie ohnehin nur ein nachträgliches Konstrukt. Ihre theoretische Grundlage wird noch dadurch kompliziert, daß gar nicht genau  bekannt ist, in welchem Jahr Christus denn nun wirklich geboren wurde; jener Mönch hat sich bei der Datierung etwas vertan, doch um wieviel, ist in der Forschung umstritten. Tatsächlich wird der historische Jesus irgendwann in den Jahren 4 bis 8 vor dem Jahr geboren worden sein, auf das man sich als das erste Jahr unserer Zeitrechnung geeinigt hat (also paradoxerweise einige Jahre "vor seiner eigenen Geburt"). Das ist aber nicht tragisch, denn für die funktionierende Kalenderordnung ist allein ein Fixdatum ausschlaggebend, und das besteht mit dem Jahr 1 n. Chr. definitiv, wie historisch zweifelhaft seine "Geburtsanzeige" auch immer ist, die in dieses Jahr fallen soll. Außerdem ist der religiöse Inhalt des Lebens Jesu gar nicht von einem bestimmten Geburtsjahr abhängig, dessen Datierungsmöglichkeiten ohnehin nur in sehr schmaler Bandbreite schwanken.

Bedeutend können sich bei historischer Datierungsarbeit aber unterschiedlich gesetzte Jahresanfänge auswirken. Unser moderner Jahresbeginn am 1. Januar ist nur eine von vielen Möglichkeiten, den Jahreswechsel festzulegen. Das christliche Mittelalter kannte neben dem 1.1. noch fünf weitere: a) den Tag der Verkündigung Marias am 23.3., b) den 1.3. als kalendarisch fixierter Frühlingsanfang, c) der Ostertermin der wegen seiner Schwankungen zwischen März und April besonders schwer zu überschauen ist, d) den 1.9. als kalendarisch fixierter Herbstbeginn, e) den 25.12., den Weihnachtstag (der 24.12. ist lediglich der Weihnachts-vorabend).
Die mittelalterlichen Quellen sind ohnehin nicht allzu dicht gesät und nicht immer leicht zu lesen. Und dann kann man sich nicht einmal der enthaltenen Jahresdaten sicher sein, wenn das Datum vor dem spätesten Ostertermin (25.4.) oder nach dem 1.9. lag, weil dann möglicherweise noch das nach unserem Kalender vorherige oder schon das nachfolgende Jahr gemeint ist. Außerdem änderten manche Kanzleien ihr Jahreswechseldatum im Laufe der Zeit auch noch, so etwa die päpstliche, die bis ins 10. Jahrhundert den Weihnachtsstil vorzog, dann bis zum 17. Jahrhundert die Datierung nach dem 25.3.
Zu allem Überfluß wurde die Gregorianische Kalenderreform, die zu einer besseren Anpassung zwischen Sonnen- und Kalenderjahr führte und für die im Umstellungsjahr einige Tage "herausgekürzt" werden mußten, in den verschiedenen Ländern Europas in unterschiedlichen Jahrhunderten eingeführt, was sich über 350 Jahre hinzog und zusätzlich zu abweichenden Kalendern führte (noch immer im Vergleich zu den christlich-orthodoxen Ländern, welche die Reform nicht mitgemacht haben, und ohnehin im Vergleich zur muslimischen Datierung, deren erstes Jahr sich auf die Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina bezieht (Hedschra) und in das nachchristliche Jahr 622 fällt).
Bekannt ist auch der völlige Neuansatz des 1793-1805 gebräuchlichen französischen Revolutionskalenders, als dessen erstes Jahr (1792) das 4. Jahr der Revolution gewählt wurde, als die Republik ausgerufen wurde. Zudem verwendete er noch gänzlich neue Monatsnamen. Er hatte für das Oldenburger Land aber keine Bedeutung, weil die französische Besetzung im Jahr 1811 stattfand, als unter Kaiser Napoleon längst eine neue z.T. recht alte Ordnung auch in den Kalenderbrauch eingekehrt war.
(Hilfsmittel zur Datierung: Hermann Grotefend, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, mehrere Neuauflagen.)

Ungeachtet all dieser theoretischen Probleme und regionalen Unterschiede gilt im geschichtlichen Rückblick und Vergleich aber immer unser moderner Kalender mit Jahreswechsel am 1.1., an dem wir uns bei der Reise in die Vergangenheit orientieren. Den wir also zurückprojizieren und als Raster über die so verschiedenen historischen Kalender legen, und dessen Grobschema die nachfolgende Tabelle abbildet. So gelangen wir nicht nur doch noch zu einer im wesentlichen unstrittigen Chronologie des Mittelalters, damit können wir auch älteste Zeiten datieren, denen jeder zeitimmanente Bezug zum christlichen Fixdatum fehlt, weil es den frühen Menschen der Vor-Christus-Epochen gewiß nicht eingefallen wäre, sich auf ein Ereignis zu beziehen, dessen zukünftiges Eintreten sie nicht ahnen und das in ihrem Leben, in ihren Kalendern, keine Rolle spielen konnte.

Epochen der Geschichte Europas. (Zeichnungen: diverse Nachschlagewerke und Schulbücher, Flashgraphik: Martin Teller 4.1.2008.)


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Die nur schematisch zu verstehenden Epochengrenzen (sie waren in der Regel Übergangszeiträume) dienen der ungefähren Orientierung. Gerade die "Metallzeiten" gelten so nur für Europa, verschieben sich für asiatische und nordafrikanische Kulturen in ältere Perioden hinein (also "zeitlich rückwärts").
Die Tabelle geht zu Demonstrationszwecken weiter zurück, als man üblicherweise nach Jahrhunderten datiert. Die älteren Epochen ab etwa der mittleren europäischen Bronzezeit werden wegen großer Zeitferne bzw. wegen nur ungenau zu überblickender Zeiträume gewöhnlich nur noch mit "xyz Jahren v. Chr." erfaßt. Oder man spricht von "soundsoviel Jahrtausenden vor Christus", gelegentlich aber auch
nicht zu verwechseln mit ersterem einfach von "vor soundsoviel Jahrtausenden" und rechnet damit ab der Gegenwart rückwärts. Z.B. begann das Atlantikum, eine nacheiszeitliche Klimaperiode, "vor 6000 Jahren" bzw. ca. "4000 v. Chr.".

Jahre Datierung Jahrhundert Jahrtausend Epoche
2001 - 2100 n. Chr. 21. 3. Neuzeit
1901 - 2000 n. Chr. 20. 2.
1801 - 1900 n. Chr. 19.
1701 - 1800 n. Chr. 18. 2. Frühneuzeit
1601 - 1700 n. Chr. 17.
1501 - 1600 n. Chr. 16.
1401 - 1500 n. Chr. 15. 2. Spät-
1301 - 1400 n. Chr. 14.
1201 - 1300 n. Chr. 13. 2. Hoch-
1101 - 1200 n. Chr. 12.
1001 - 1100 n. Chr. 11.
  901 - 1000 n. Chr. 10. 1. Früh-

Mittelalter

(Völker-

  801 -  900 n. Chr. 9.
  701 -  800 n. Chr. 8.
  601 -  700 n. Chr. 7.
  501 -  600 n. Chr. 6.
  401 -  500 n. Chr. 5. 1. wanderung)
Römische
  301 -  400 n. Chr. 4.
  201 -  300 n. Chr. 3.
  101 -  200 n. Chr. 2.
     1 -  100 n. Chr. 1.
  100 -     1 v. Chr. 1. 1. Vorrömische




Eisenzeit
(Altertum)
  200 -  101 v. Chr. 2.
  300 -  201 v. Chr. 3.
  400 -  301 v. Chr. 4.
  500 -  401 v. Chr. 5.
  600 -  501 v. Chr. 6.
  700 -  601 v. Chr. 7.
  800 -  701 v. Chr. 8. 1. Jüngere
  900 -  801 v. Chr. 9.
1000 -  901 v. Chr. 10.
1100 - 1001 v. Chr. 11. 2. Mittlere
1200 - 1101 v. Chr. 12.
1300 - 1201 v. Chr. 13.
1400 - 1301 v. Chr. 14.
1500 - 1401 v. Chr. 15. Frühe

Bronzezeit
1600 - 1501 v. Chr. 16.
1700 - 1601 v. Chr. 17.
1800 - 1701 v. Chr. 18.
1900 - 1801 v. Chr. 19. 2. Jung-
steinzeit
2000 - 1901 v. Chr. 20.
2100 - 2001 v. Chr. 21. 3.
2200 - 2101 v. Chr. 22.
2300 - 2201 v. Chr. 23.
2400 - 2301 v. Chr. 24.
2500 - 2401 v. Chr. 25.
2600 - 2501 v. Chr. 26.
2700 - 2601 v. Chr. 27.
2800 - 2701 v. Chr. 28.
2900 - 2801 v. Chr. 29.
3000 - 2901 v. Chr. 30.
3100 - 3001 v. Chr. 31. 4.
3200 - 3101 v. Chr. 32.
3300 - 3201 v. Chr. 33.
3400 - 3301 v. Chr. 34.
3500 - 3401 v. Chr. 35.
3600 - 3501 v. Chr. 36. 4. Mittlere Steinzeit
3700 - 3601 v. Chr. 37.
3800 - 3701 v. Chr. 38.
3900 - 3801 v. Chr. 39.
4000 - 3901 v. Chr. 40.
4100 - 4001 v. Chr. 41. 5.
4200 - 4101 v. Chr. 42.
4300 - 4201 v. Chr. 43.
4400 - 4301 v. Chr. 44.
4500 - 4401 v. Chr. 45.
4600 - 4501 v. Chr. 46.
4700 - 4601 v. Chr. 47.
4800 - 4701 v. Chr. 48.
4900 - 4801 v. Chr. 49.
5000 - 4901 v. Chr. 50.
Jahre Datierung Jahrhundert Jahrtausend Epoche

Zum Vergleich

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Oben wurde mit der Computerzählweise schon ein Gegenbeispiel zur Jahrhundertdatierung genannt, die immer mit einem "Einerjahr" beginnt und mit einem "Nulljahr" endet (bzw. v. Chr. umgekehrt). Nun soll ein weiteres Gegenbeispiel folgen, das jeden persönlich betrifft: die Zählweise der Lebensjahre.

Hier gibt es ein "Jahr Null", nämlich die Zeit der ersten Lebensmonate. (Wenn es methodisch zweckmäßig erscheint, datieren Historiker auch Babys.) Solange der erste Geburtstag noch nicht erreicht ist, ist man folglich "null Jahre" alt, was die Bezeichnung "Jahr 0" rechtfertigt. In dieser Zeit wird nach tatsächlich erreichtem Alter gerechnet, nach den ersten Lebenswochen und Monaten. Zwölf von letzteren machen zusammen naturgemäß das erste Lebensjahr aus. Genauer betrachtet: Ein Jahr besteht aus 365 oder 366 Tagen, ein neues beginnt stets einen Tag nach dem Ablauf des alten (z.B. wenn ein Zähl- (nicht Datums-)jahr vom 1.5. des aktuellen bis zum 30.4. des folgenden Datumsjahres läuft, dann beginnt das neue Zähljahr am 1.5. des Folgejahres).
Diese Selbstverständlichkeiten bedeuten, daß das erste Lebensjahr vom Tag der Geburt bis zu dem Tag vor dem ersten Geburtstag (dem ersten Jubiläum der leiblichen Geburt) dauert. Dieser Geburtstag selbst ist demnach nicht etwa der Abschußtag des ersten Lebensjahres, sondern bereits der erste Tag des zweiten. Wie bei der Computerzählweise: die Null gilt als 1. Zählwert.
Auf diese Weise weitergezählt läuft das zweite Lebensjahr vom genannten 1. Geburtstag wiederum bis einen Tag vor dem zweiten Geburtstag, mit dem bereits das dritte Lebensjahr beginnt; das zehnte Lebensjahr dann ab einschließlich dem 9. Geburtstag bis einen Tag vor dem 10. Geburtstag. Also erstreckt sich das erste Lebensjahrzehnt vom "nullten" Jahr, den ersten zwölf Monaten, bis einschließlich des neunten Jahres. Und so fort natürlich: das zweite Jahrzehnt vom 10. bis 19. Lebensjahr, das 10. Lebensjahrzehnt vom 90. Lebensjahr nicht schon bis zum 100., wie man bei oberflächlicher Betrachtung annehmen könnte, sondern nur bis zum 99., und erst im ersten Jahr des 11. Lebensjahrzehnts könnte bei entsprechender Gesundheit der persönliche Zeitenwechsel erreicht werden, der Aufstieg vom zweizifferigen (zittrigen?) in den dreizifferigen Zahlenbereich, wie ein Blick auf die folgende "Altersdatierungs"-Tabelle unterstreicht.

Alter in Jahren Lebensjahrzehnt
100 - 109 11. Lebensjahrzehnt
90 - 99 10. Lebensjahrzehnt
80 - 89  9. Lebensjahrzehnt
70 - 79  8. Lebensjahrzehnt
60 - 69  7. Lebensjahrzehnt
50 - 59  6. Lebensjahrzehnt
40 - 49  5. Lebensjahrzehnt
30 - 39  4. Lebensjahrzehnt
20 - 29  3. Lebensjahrzehnt
10 - 19  2. Lebensjahrzehnt
"0" (1-12 Monate) - 9  1. Lebensjahrzehnt
9. Geburtstag bis 1 Tag vor 10. Geburtstag 10. Lebensjahr
1. Geburtstag bis 1 Tag vor 2. Geburtstag  2. Lebensjahr
Tag der Geburt (1. Lebenstag) bis 1 Tag vor 1. Geburtstag(sjubiläum) (Jahr "0")  1. Lebensjahr

Der langen Schreibe kurzer Sinn besteht im Vergleich zur Jahrhundertdatierung: Bei der Zählweise der Lebensjahre stehen die Null-Jahre nicht am Ende der Perioden wie im nachchristlichen Bereich, sondern am Anfang, wie im spiegelbildlichen vorchristlichen Bereich. Im Gegensatz zu dort wiederum enden die Lebensperioden natürlich nicht mit einer 1 in der Jahreszahl, denn es wird ja niemand jünger, sondern regelmäßig mit einem Neuner-Jahr. Der Unterschied zur Jahrhunderttabelle ist nur möglich, weil eben beim Lebensalter das Null-Jahr mitgezählt wird. Ihrem Namen gemäß bilden auch die Lebensjahrzehnte 10er-Abschnitte, nur laufen diese nicht von 1 bis 10 oder von 10 bis 1 wie bei der Jahreszählung, sondern genau betrachtet von 0 bis 9, wenn man die 10er, 20er usw. Jahre als zehnjährige Wiederholung des ersten "(Sch)Nuller"-jahres begreift.

Vermutlich erklärt die Ähnlichkeit der Lebensaltersneun, die stets an letzter Stelle einer Lebensdekade steht, mit der im Jahr 1999 optisch durch Dreifachwiederholung noch betonten Datumsjahresneun den vielfachen Irrtum bei der Millenniumsgrenze, auch wenn eine Jahresneun wie dargelegt stets an unprominenter Stelle inmitten der Zahlenreihe und nie am Ende einer Jahresdekade steht. Manche Menschen werden unwillkürlich die gewohnte Lebensjahrzählweise auf die der Zeitrechnung übertragen haben und wollten so das 2. Jahrtausend und das 20. Jahrhundert ein Jahr zu früh enden lassen. (Das kann freilich nicht für diejenigen gelten, die wiederum irrtümlich annehmen, das Jahr mit der Null schließe ein Lebensjahrzehnt ab, anstatt es in Wahrheit zu eröffnen.) Es werden schlichtweg viele Zeitgenossen so sehr mit dem jeweils gegenwärtigen Tag und Jahr beschäftigt sein, daß sie nie darüber hinaus in Zeit und Ewigkeit schauen, deren zahllose Jahre letztlich nur mit Jahreszahlen benannt werden können.

Abschließend sei festgehalten, daß bekanntermaßen das jeweilige Lebensalter erheblich vom gefühlten Alter abweichen kann. Ein "gefühltes Jahrhundert" mit freier Datumsfestlegung gibt es demgegenüber nicht; vielleicht noch in individueller Erinnerung, nicht aber im Maßwerk der geschichtswissenschaftlichen Zeitrechnung.

Martin Teller, 19.-21.4.2006

 


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